Über diese Nachricht der Geschäftsleitung haben sich alle gefreut: „Alle Angestellten bei Gruner + Jahr erhalten ab Januar 2022 ein Plus von 2% auf das regelmäßige Monatsgehalt.“ Doch man sollte auch das Kleingedruckte lesen:
Denn der maximal mögliche Betrag beträgt 2% vom höchsten Tarifgehalt aus der Tabelle des Angestellten-Tarifs, so die Geschäftsleitung in ihrer Mitteilung weiter. Das sind maximal 89,23€ monatlich mehr. Korrekt formuliert hätte es also heißen müssen: Es gibt ab Januar 2022 für alle Angestellten bei G+J unabhängig von ihrem Tarifierungsstatus maximal 2% Gehaltszuschlag mit einer Deckelung des Betrags auf 89,23€ monatlich. Das hört sich doch gleich viel schlechter an, vor allem, wenn man weiß, dass alle Angestellten bei RTL monatlich pauschal 100€ mehr bekommen ab Januar 2022 – unabhängig vom Ausgangsgehalt. Eine Übernahme der RTL-Regelung wäre auch für G+J Angestellte besser gewesen und hätte bei einem Unternehmen mit durchschnittlich deutlich über 100 Mio € Jahresgewinn auch kostenmäßig keinen spürbaren Unterschied gemacht (G+J 2020: 127 Mio € Jahresüberschuss- die Zahlen für 2021 sind noch nicht veröffentlicht, sollen aber Gerüchten zufolge ziemlich gut sein). Die G+J Geschäftsleitung spricht im Zuge des Zusammengehens mit RTL gerne von #zusammenstärker und #UNITED. Beim Thema Geld geht man dann wohl doch lieber getrennte Wege. Diese Haltung lässt sich nur mit einem Wort beschreiben: KLEINLICH.
