Über diese Nachricht der Geschäftsleitung haben sich alle gefreut: „Alle Angestellten bei Gruner + Jahr erhalten ab Januar 2022 ein Plus von 2% auf das regelmäßige Monatsgehalt.“ Doch man sollte auch das Kleingedruckte lesen:
„2 % mehr für alle! Ach nein, doch nicht…“ weiterlesenNull Bock auf Null!
Fairness geht anders –
keine Anrechnung von Tariferhöhungen auf Zulagen!
Einzelne Verlage greifen immer wieder zu dem Mittel, Tariferhöhungen auf die übertariflichen Zulagen anzurechnen – also die Zulagen zu kürzen. Rechtlich mag das gehen, aber Fairness geht anders.
Übertarifliche Zulagen sind Anerkennung der Arbeit
von Einzelnen. Von Arbeitgebern auch »Wertschätzung« genannt. Wer sie kürzt, kündigt diese Anerkennung und Wertschätzung auf.
Unterm Strich bedeutet die Anrechnung realen Einkommensverlust: Die Zulage wird gekürzt, es bleibt formal beim Gehalt wie vorher. Über mehrere Jahre sind das aber etliche Prozente weniger Realeinkommen. Denn nicht einmal die Teuerungsrate wird ausgeglichen!
ver.di setzt sich für reale Einkommenserhöhung ein – auch in den jetzigen Tarifrunden für die Angestellten in Verlagen.
G+J steigt aus der Tarifbindung aus
Was bedeutet das für Dich?
Tarifverträge liegen nicht im Interesse von Bertelsmann und RTL – das hat die neue Geschäftsleitung mehrfach bekräftigt. Mit dem Übergang zu RTL und dem Austritt von Gruner + Jahr aus dem Arbeitgeberverband werden nun sämtliche Tarifbindungen abgewickelt. Künftige Angestellte bekommen nicht mehr die von den Gewerkschaften verhandelten Gehaltssteigerungen und profitieren auch nicht von deren Vereinbarungen zu Arbeitszeiten, Urlaub und Überstundenvergütung.
Gehälter steigen nicht mehr – Arbeitsbedingungen werden schlechter
Den Beschäftigten droht, dass sie nicht einmal mehr einen Inflationsausgleich erhalten. Wer wiederholt keine oder nur minimale Gehaltserhöhungen bekommt, verdient letztlich immer weniger. Die Kaufkraft sinkt mit steigender Inflation, der Geldbeutel ist schneller leer. Außerdem entsteht im Unternehmen eine Mehrklassengesellschaft, in der unterschiedliche Konditionen gelten: Einige arbeiten 35 Stunden in der Woche, andere 40 – einige verdienen mehr, andere weniger – obwohl sie einen vergleichbaren Job haben.
Was kannst Du tun, wenn G+J bzw. Bertelsmann und RTL sich weiterhin gegen verbindliche Flächentarifverträge sperren?
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