Martins Rede am 25. Januar

Mitarbeiter von G+J vor der Tür am 25. Januar 2023

Moin!

Mein Name ist Martin Klingberg. Ich bin Vertrauensmann der Gewerkschaft ver.di bei Gruner + Jahr / RTL.

Am Anfang war da eine Idee – ob sie nun von Stephan Schäfer kam oder von jemand anderem, weiß man nicht:

Gruner + Jahr solle doch mit RTL zusammengehen.

Aus dieser Idee wurde ein Plan.

Julia Jäkel verließ vorsichtshalber das Unternehmen, weil die Familie rief.

Das Führungsduo Schäfer/ Radtke wurde nun zu Promotern für den Slogan „Nationaler Medienchampion mit einer 365 Grad Vermarktungsstrategie“ und wir sollten alle mitmachen!

Dies wäre die einzige Rettung für uns alle.

Ihre Überredungskunst gelang. Die Fusion erfolgte nach einer Prüfung von McKinsey und der Hamburger Senat wurde auch beruhigt. Mehr oder weniger gewinnträchtige Subunternehmen und Töchter von G+J wurden verkauft oder dem Mutterkonzern in Gütersloh zugewiesen, damit der Kaufpreis für eine Übernahme durch RTL moderat blieb.

Ein neues Führungstandem wurde aufgestellt – Stephan Schäfer und Mathias Dang für RTL Deutschland. Es entstanden vielversprechende Projekte unter dem Namen „United“ in einer hochkomplexen Matrixstruktur usw.

Es lief scheinbar gut, wir Mitarbeitende machten hoffnungsvoll

mit hohem Arbeitseinsatz mit, die Konkurrenz war beeindruckt

und unsere Anzeigenkunden auch.

Dann kam alles anders! Dem Marathonmann aus Gütersloh,

Thomas Rabe, ging das alles nicht schnell genug. Schäfer musste gehen und er selbst übernahm das Ruder bei RTL Deutschland.

Nun ist er Chef von allem.

Herr Rabe stellt insbesondere das Hamburger Printgeschäft wieder auf den Prüfstand und schockiert damit die ganze Branche – Verlagsangehörige, freie Mitarbeiter aber auch Geschäftspartner und Kunden.

Die interne Kommunikation zum Thema ist faktisch eingestellt.

Daher stehen wir nun hier!

UND WIR SIND STINKSAUER!

Hallo Herr Rabe!

Uns wurde von Schäfer und Radtke versprochen, dass im Zuge der Fusion mit RTL keiner auf der Strecke bleibt! Wir erwarten, dass dieses Versprechen eingehalten wird!

Das Interesse der Konkurrenz an unseren Marken wie zum Beispiel „Brigitte“ oder „Beef“ zeigt ja, dass es durchaus Perspektiven dafür gibt, uns das weiterhin in unserem Verlag machen zu lassen!

Wir müssen die Markenvielfalt im Hamburger Verlag unbedingt erhalten, um unsere Vermarktungsdominanz zu gewährleisten!

Hallo Herr Rabe!

Erhalten Sie unsere Arbeitsplätze, wir arbeiten ohnehin schon mit Minimalbesetzung höchst effizient!

Stopp die Zerschlagung von Gruner + Jahr! Stopp den Irrsinn!